«[…] in Anerkennung seiner hervorragenden wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiete der pharmazeutischen Chemie, insbesondere der Herstellung reiner Arzneistoffe aus Drogen. Alle diese Arbeiten sind, einschliesslich derjenigen aus dem Jahre 1942, von sehr grosser Bedeutung für das menschliche Leben und haben dem Herrn Prof. Dr. Stoll bereits die höchste Wertschätzung der wissenschaftlichen Welt eingetragen.»
Zur Zeit der Preisverleihung war St. bereits seit 20 Jahren Leiter der pharmazeutischen Abteilung der Sandoz AG. Sein Verdienst war es, die industrielle Forschung konsequent auf ein akademisches Niveau gehoben zu haben, was ihm zu Beginn der hohen Forschungskosten wegen ständiger Kritik vonseiten des Verwaltungsrates eingebracht haben soll. St. und seinen Mitarbeitern gelang unter anderem die Isolierung der Mutterkornalkaloide (z.B. Ergotamin, Ergobasin) und herzaktiver Glykoside sowie die Herstellung löslicher Calciumsalze. Durch St.s Leistungen gelang für viele aktive Substanzen die Isolierung aus der meist schlecht dosierbaren ‘Gesamtdroge’ zum spezifisch wirksamen und therapeutisch präzis einsetzbaren Einzelstoff.