«[…] wegen seiner bedeutenden Forschungen auf dem Gebiete der Vererbungslehre und der Entwicklungsphysiologie und insbesondere aufgrund seines im Jahre 1955 erschienenen Buches über ‘Letalfaktoren in ihrer Bedeutung für Erbpathologie und Genphysiologie der Entwicklung’. In diesem Werke stellte er, von eigener Erfahrung ausgehend, das Problem der letalen Entwicklung auf dem Gebiete der Zoologie, Botanik, Biochemie und Medizin thematisch dar. Seine Schlussfolgerungen sind für die Heilung gewisser Erbschäden und für die Mutationsprophylaxe im Atomzeitalter von grosser Wichtigkeit.»
Die Gutachter klassierten H.s Werk als eine wertvolle zusammenfassende Gesamtdarstellung der Letalmutanten bei Pflanzen, Tieren und Menschen. Besonders hervorgehoben wurde das Bemühen um eine einheitliche Begrifflichkeit. Experimentell arbeitete H. vor allem an der Fruchtfliege Drosophila, deren Zentralorgan für die Hormonbildung er entdeckte (‘Ringdrüse’). Als für die Erbforschung wichtig galt der Nachweis H.s, dass die Letalfaktoren sich phasenspezifisch (in einem bestimmten Entwicklungsstadium des Erbträgers) sowie zell- und organspezifisch auswirken. In diesem Zusammenhang führte H. gemeinsam mit H.K. Mitchell die papierchromatographische Technik zur Untersuchung von fluoreszierenden Stoffen (Pterinen) bei den Mutanten der Drosophila ein.