«[…] in Anerkennung seiner grundlegenden Arbeiten auf dem Gebiete der Molekularpharmakologie, die es ermöglichten, die Wirkungsweise von Heilmitteln auf zellulärer Ebene zu verstehen.»
Die Arbeiten von Reuter sind ausgerichtet auf die Erforschung der fundamentalen elektrophysiologischen Vorgänge an den Membranen von erregbarem Gewebe. Dabei habe Reuter, so die Gutachter, entscheidende Beiträge geliefert zur Klärung der transmembranösen Ionenflüsse in Herzmuskelzellen, insbesondere zum Mechanismus der Calziumkanäle und zum Austauschmechanismus von Calzium und Natrium. Diese Erkenntnisse hätten sich in der klinischen Kardiologie als wesentlich erwiesen zur Klärung von Pharmakagruppen wie den Catecholaminen (z.B. Adrenalin zur medikamentösen Therapie des Herz-Kreislauf-Stillstands), den Herzglykosiden (v.a. Digoxin und Digitoxin zur Steigerung der Kontraktionskraft ohne Erhöhung des Sauerstoffbedarfs) und den Calzium-Kanalblockern (Anwendung z.B. bei Angina pectoris).