«Die Verleihung erfolgte in Anerkennung seiner umfassenden, kritischen und originellen wissenschaftlichen Arbeit, insbesondere seines Werkes über die schizophrenen Geistesstörungen im Lichte langjähriger Krankengeschichten, sowie in Würdigung seiner hingebungsvollen Arbeit zum Wohle des Kranken.»
B. beschrieb in seinem Hauptwerk über 200 Fälle von schizophrenen Patienten, deren Lebensläufe und Lebensumstände er über mehr als zwanzig Jahre hinweg verfolgte. Die präzise Darstellung der Untersuchungsmethoden, die Fülle der erhobenen Daten, deren statistische Auswertung samt der gründlichen und differenzierten Diskussion mache den Band zu einem neuen Standardwerk der Literatur über Schizophrenie, lautete das Urteil. Dank der ausnehmend langen Beobachtungszeit seiner Fälle und der umfassenden Berücksichtigung der Familiengeschichte der Patienten gelang es B., die Frage der Vererblichkeit von Schizophrenie zu relativieren: Von mehr als einer wahrscheinlichen erblichen Disposition als Krankheitsursache könne man nicht sprechen, unspezifische psychotraumatische Lebenserfahrungen würden in der Regel eine viel grössere Rolle für das Ausbrechen der Krankheit spielen.