«[…] für seine hervorragenden Untersuchungen zu den Beziehungen zwischen Ultrastruktur und Funktion der Nervenzelle bei unterschiedlichen metabolischen Bedingungen.»
D. und seine Mitarbeiter untersuchten die Physiologie des Nervengewebes, indem sie das Ganglion cervicale superius (oberes Halsganglion des Grenzstrangs) der Ratte als Modell auswählten: Seine Komplexität ist genügend gross, um ein brauchbares Modell darzustellen, und gleichzeitig genügend einfach, um eine Untersuchung zu erlauben. Da es paarweise auftritt, lassen sich experimentell induzierte Veränderungen des einen Ganglions (das in vitro über längere Zeit intakt bleibt) mit dem Verhalten des ‘Kontrollganglions’ desselben Tieres vergleichen. Der Gruppe um D. ging es nun darum, systematisch die physiologischen Grundlagen und die elektronenmikroskopische Analyse dieses Ganglions zu erarbeiten. So wurden etwa die wichtigsten Enzyme des energieliefernden Stoffwechsels für die Entwicklung des Ganglions untersucht sowie die Veränderungen der Funktionen bei Entzug von Sauerstoff oder Glukose, im Speziellen deren Zusammenhang mit reversiblen und irreversiblen Läsionen der präganglionären Synapsen. Die Gutachter hoben die gute Verwendbarkeit des Modells zur Untersuchung der Wirkung von Pharmaka hervor: D. und seine Mitarbeiter untersuchten unter anderem die Wirkung von Hemmstoffen, was sich für die Steuerung der Herztätigkeit als von Bedeutung erweisen könne.