«[…] in Anerkennung seiner bedeutenden klinischen und experimentellen Arbeiten auf dem Gebiet der Kardiologie.»
D.s Spezialgebiet war die Vektor(elektro)kardiographie. Bei dieser Untersuchungsmethode werden die bioelektrischen Aktionspotentiale des Erregungsablaufs des Herzens nicht wie beim EKG in einem Kurvenbild aufgezeichnet, sondern mittels in Grösse und Richtung sich ständig ändernden Vektoren. Diese werden in einem Integralvektor summiert und durch den Kathodenstrahloszillographen kontinuierlich registriert, sodass sich am Ende eine ‘Vektorschleife’ darstellen lässt, die den Erregungsablauf des Herzens sozusagen räumlich darstellt (Vektorkardiogramm). Die Gutachter lobten, dass es durch D.s subtile Technik gelungen sei, die einzelnen Vektoren während des Erregungsablaufs zeitlich genau festzulegen, eine Vorbedingung für die Analyse gewisser pathologischer Veränderungen. So sei etwa die genaue Feststellung der Vektoren in den ersten drei Hundertstelsekunden des Kammererregungsablaufs für die Diagnose bestimmter Herzinfarkte von grosser Wichtigkeit. Da D. seine Apparate alle selber konstruiere, habe er in der Aufnahmetechnik und der Analyse der Kurven grosse Meisterschaft erlangt.