«[…] für seine physikalisch-chemische Deutung fundamentaler Lebensvorgänge. Seine Arbeiten fördern das Verständnis der Muskelkontraktion und der Nierenfunktion.»
K. schuf anhand seiner Arbeiten mit Makromolekülen ein Modell für die Umsetzung von chemischer in mechanische Energie: Er wies nach, dass in Fäden und Bändern angeordnete Kettenmoleküle, ändert man die sie umgebende Flüssigkeit, sich analog zu Muskelfasern bei Arbeitsleistung verkürzen und wieder verlängern können – eine grundlegende Erkenntnis für die Physiologie von Muskeln. Mit Modellen aus Polyvinylalkohol und Polyacrylsäure gelang es K., mechanische Energie aus freier chemischer Energie zu erzeugen, aufgrund eben der Erkenntnis, dass die Energieumwandlung mit der Verschiebung der chemischen Gleichgewichte des Systems zusammenhängt. Weiter beschäftigte sich K. mit den physikalisch-chemischen Gesetzmässigkeiten der Harnkonzentrierung in der Niere, die aufgrund des Haarnadelgegenstromprinzips – gegen den osmotischen Druck – zustandekommt. Anerkennend wurde hervorgehoben, dass K. ein Wissenschafter sei, der profunde Kenntnisse auf so verschiedenen Gebieten wie Chemie, Physik, Mathematik und Physiologie besitze.