“For their extraordinary work developing a new kind of trauma surgery that has helped thousands of patients recover more quickly and without complications or long-term effects and is now used throughout the world.”
Die Errungenschaften der Preisträger für eine moderne Knochenbruchbehandlung wurden als Beginn einer neuen Ära, als eigentliche Revolution eingestuft. Die Operation von Knochenbrüchen war zwar schon seit Jahrzehnten bekannt, war aber mit gravierenden Mängeln behaftet (z.B. Probleme der Asepsis, ungenügende Implantate, Schäden an Knochen und Gelenkknorpeln). Bei der von der Arbeitsgemeinschaft entwickelten Methode der Osteosynthese werden die Knochenfragmente in ihrer korrekten Stellung fest miteinander verschraubt, genagelt oder durch Platten miteinander verbunden. Dadurch wird die Wiederherstellung der anatomischen Form des Knochens gewährleistet, und die langwierige Ruhigstellung in Gips, verbunden mit Muskelschwund und Gelenkversteifungen, fällt weg: Die Muskeln können sofort wieder betätigt und die frakturnahen Gelenke bewegt oder sogar belastet werden. Liegezeit, Behandlungsdauer und Rentenhäufigkeit nach Knochenbrüchen wurden auf diese Weise drastisch gesenkt. Die Preisträger schufen die Voraussetzung ihrer verbesserten Operationstechnik mit der Entwicklung und ständigen Optimierung geeigneter Implantate und Instrumentarien sowie der Standardisierung bzw. einheitlichen Klassifizierung der jeweiligen Operationen. Grosses Gewicht wird bei der AO auf eine lückenlose Dokumentation aller Operationen gelegt sowie auf die Weitergabe des Wissens an Zehntausende von Chirurgen in internationalen Schulungskursen.
Die Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (AO) wurde 1958 von 13 Schweizer Chirurgen und Orthopäden gegründet. 1984 Umwandlung in eine international orientierte Stiftung, zu der u.a. ein Dokumentationszentrum (Bern) und ein Laboratorium für experimentelle Chirurgie (Davos) gehören.