“[…] in recognition of his groundbreaking work on the functional morphology of the lungs. […] The progress he made and his work on perfecting morphometry and stereological methods to analyse electron micrographs of cells and tissues opened up new avenues in the quantitative study of biological structures.”
Moderne morphometrische Verfahren erlauben es, licht- oder elektronenmikroskopische Aufnahmen biologischer Ultradünnschnitte in Bezug auf die ursprüngliche räumliche Form des Objektes auszuwerten. W. entwickelte solche Verfahren, um den Gasaustausch in der Lunge auf eine neue Art zu berechnen. Aus mikroskopisch kleinen Ausschnitten der Alveolen (Lungenbläschen) berechnete er deren gesamte Oberfläche, das Kapillarvolumen sowie die Schichtdicke, die der Sauerstoff überwinden muss, um in die roten Blutkörperchen zu gelangen (Luft-Blut-Schranke). Aufgrund dieser Werte konnte er die Gasaustauschleistung der Lunge berechnen. Da dieser theoretische Wert aber viel höher lag als der von den Physiologen auf herkömmliche Art berechnete, musste nach einer Erklärung dieser Differenz gesucht werden. W. und seinen Mitarbeitern gelang schliesslich die Darstellung eines bereits früher vermuteten dünnen Flüssigkeitsfilms, der die Lungenbläschen überzieht und für deren Offenhaltung sorgt. Bezog man u.a. dessen Existenz in die Berechnungen ein, so stimmten die physiologischen und morphometrischen Werte für die Gasaustauschleistung der Lunge recht gut überein. Hervorgehoben wurde im speziellen, dass die Arbeiten W.s eine vollkommene Beherrschung der elektronenmikroskopischen Technik voraussetzten.