«In Anerkennung der von ihm entwickelten und weltweit angewandten Untersuchungsmethoden zur Trennung und Charakterisierung von Proteinen und seiner ausserordentlichen Leistungen bei der Erforschung der Zellkernstrukturen.»
Ein erster Bereich von Lämmlis preisgekröntem Werk umfasst seine Beiträge zur molekularbiologischen Methodologie. Das SDS-PAGE-System nach L. gilt als das am weitesten verbreitete System der Proteinanalytik mittels Gelelektrophorese. Mit diesem Verfahren kann ein Gemisch verschiedener Eiweisse ihrer Grösse nach aufgetrennt werden, indem bei Anlegung einer elektrischen Spannung in pudding-artigem Gel die Wanderungsgeschwindigkeit der Proteine in Abhängigkeit ihrer Grösse zu beobachten ist. Kaum ein medizinisches oder biologisches Forschungslabor komme heute, so die Gutachter, ohne diese Standardmethode zur Bestimmung des Molekulargewichts von Proteinen aus. Der zweite Bereich betrifft Lämmlis Forschungen zum Aufbau des Zellkerns und zur Struktur der Chromosomen. Durch eine Kombination elektronenmikroskopischer und biochemischer Untersuchungen konnte er zeigen, dass die Zellkernsubstanz (DNS) in der Form von Fadenschlingen (Laemmli loops) an einem Eiweissgerüst festgemacht ist.